Es gibt erfrischende, beruhigende, stabilisierende oder alle Körpersysteme harmonisierende Bäder, Wickel und Güsse. Und vieles mehr. Es ist dieses natürliche Heilmittel, das Sebastian Kneipp den Beinamen „Wasserdoktor" eintrug und das er tatsächlich als wichtiges Fundament für ein gesundes Leben verwendete. Am bekanntesten ist das Wassertreten, bei dem man wie der sprichwörtliche Storch im Salat durch fast kniehohes Wasser schreitet.
Aber auch Waschungen und Güsse - heiß, kalt oder wechselnd und je nach Bedarf an unterschiedlichen Körperstellen im Einsatz - wirken heilsam und vorbeugend auf den Organismus. Kneipp entwickelte all diese Anwendungen und kombinierte sie individuell. Seine scharfe Beobachtungsgabe und ein stetig wachsendes medizinisches und seelsorgerisches Wissen brachten ihm umfassende Erfahrung und sehr viel heilerischen Erfolg ein. Kneipp hat glücklicherweise viele seiner Fälle und Therapien dokumentiert. Er unterteilte die Wassertherapie in drei Kategorien:
- Sanfte Reize wecken die Lebenskräfte
- Mittlere Reize stärken die Lebenskräfte
- Allzu starke Reize schaden nur, denn sie schwächen den Organismus
Grundsätzlich stärken Wasseranwendungen die Abwehrkräfte und das vegetative Nervensystem, sie wirken harmonisierend auf alle Systeme im Körper und fördern die seelische Gelassenheit.
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Im Freizeitpark Eppenbrunn können Sie die heilsame Wirkung des sogenannten Kneippens selbst erleben
Am Wassertretbecken oder am Armbecken besteht von Frühling bis Herbst die Möglichkeit, Wasseranwendungen selbst durchzuführen.
Die Hydro- und Balneotherapie ist ein hoch entwickeltes, individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmtes Wasserheilverfahren. Das Wasser veranlasst durch thermische, chemische, mechanische oder hydroelektrische Reize den Organismus zu sinnvollen Reaktionen, die insgesamt zu positiven Regulationen aller Körperfunktionen führen. In der Prävention haben Kneippsche Wasseranwendungen ebenfalls ihren Platz. Je nach Befinden wählen Sie aus, was aktuell passt.
Wasser – ein wichtiges Fundament für ein gesundes Leben
Wie Wassertreten wirkt:
- regt den Kreislauf an
- fördert die Durchblutung
- kräftigt die Venen
- hilft gegen Krampfadern
- wirkt gegen heiße Beine
- fördert den Schlaf bei Anwendung am Abend
- hilft bei Migräne
- regt den Stoffwechsel an
- stärkt das Immunsystem
- wirkt vegetativ stabilisierend
Achtung: Mit Harnwegsinfektionen, Blasen- und Nierenkrankheiten, Unterleibsinfektionen und schweren arteriellen Durchblutungsstörungen solltest du nicht Wassertreten. Auch während der Menstruation ist Vorsicht geboten.
- Nikotin direkt vor oder nach einer Wasseranwendung kann deren Wirkung vollkommen aufheben. Auch Kaffee, Tee oder Alkoholika lähmen die Reaktionsfähigkeit der kapillaren Gefäße und beeinträchtigen damit ebenfalls die erwünschte positive Reaktion.
- Nach einer Anwendung ein bis zwei Stunden warten, bevor man die nächste ausführt.
- Eine Wirkungsverstärkung tritt ein, indem das Wasser nicht abgetrocknet, sondern nur abgestreift wird.
- Frauen sollten während der Zeit der Monatsregel nur Anwendungen am Oberkörper durchführen.
- Wasseranwendungen haben, richtig ausgeführt, keine ungünstigen Nebenwirkungen, unterstützen auch im Krankheitsfalle die medikamentöse Therapie durch Anregung der körperlichen Heilkräfte, beschleunigen die Wieder-Erholung und können nicht zuletzt Medikamente einsparen.
Wichtig: Sie sollten sich nach jeder Anwendung wohl fühlen. Finden Sie Ihre individuelle Reaktionsweise heraus und besprechen Sie dies ggf. mit Ihrem Arzt, Bademeister oder einem KNEIPP-Arzt. Wenn Sie sich bei der Anwendung unwohl fühlen, sollten Sie das Kneippen abbrechen.
Die Benutzung unserer Kneipp-Anlagen ist auf eigene Gefahr!